Manchmal spielt uns unser eigenes Gehirn Streiche, so auch bei dieser kleinen Übung: versuchen Sie einmal, nur jede Farbe zu sagen, in der ein Wort geschrieben steht, und nicht, die Wörter vorzulesen – die gemeinerweise alle Farbwörter sind. Beispiel: wenn sie Grün sehen, sagen sie „Rot“.
Es ist nicht gerade leicht, und ohne etwas Konzentration macht man leicht Fehler, ohne es richtig zu merken.
Dieses Phänomen, auch als „Stroop-Effekt“ bekannt, liegt darin begründet, dass unser Gehirn darauf trainiert ist, zu lesen. Wenn wir Buchstaben sehen, versuchen wir automatisch, sie zu lesen. Das liegt daran, dass die eigentlich Information im zusammenhängenden Text an sich steckt, nicht in seinem Aussehen. Darum verbinden wir in Sekundenbruchteilen die Buchstaben zu Wörtern, um an die Information zu gelangen, die ihnen innewohnt. Die Farbe der Wörter spielt dabei erst nur eine untergeordnete Rolle und wird später beachtet, wobei später hier auch nur Sekundenbruchteile bedeutet. Weil dieser Prozess unglaublich schnell und reflexhaft abläuft, kann es schwer sein, ihn tatsächlich zu steuern und als erstes die Textfarbe zu beachten. Besonders, wenn er aus bunten Farbnamen besteht.
(Quelle: ojohaven.com)